Pfarr- und Jugendheim Bayerbach
Neubau eines Pfarr- und Jugendheimes auf dem Pfarrhofgelände in Bayerbach

Zwei schmale Häuser, die durch eine Fuge miteinander verbunden wurden — mit dieser Form wird das Pfarr- und Jugendheim nicht nur konzeptionell, sondern auch in seiner Erscheinung charakterisiert.

Im vorderen Haus, dem Verlauf der Ergoldsbacher Straße folgend und der Öffentlichkeit zugewandt, ist das Pfarrbüro untergebracht. Hier befindet sich der Eingangsbereich mit Garderoben, das Pfarrbüro an der Ecke ist gut sichtbar als Anlaufstelle für Fragen und Angelegenheiten der Mitglieder der Kirche. Der großzügig gestaltete Pfarrsaal ist ebenfalls im vorderen Haus unterbracht und kann flexibel für viele Veranstaltungen und Termine genutzt werden. Durch seine lange, rechteckige Form begleitet der Saal den Straßenverlauf ebenso und präsentiert sich durch seine große Glasfassade vorbeigehenden Passanten als einladender Raum.

Im hinteren, zweiten Haus befinden sich die Funktionen des Jugendheimes sowie die dienenden Räume. Die Räume des Jugendheimes sind dabei an der ruhigen, dem Garten hin zugewandten Seite. Durch große, bodentiefe Fenster stellen diese Räume einen schönen Bezug zum großen Pfarrgarten mit seinen vielen Obstbäumen her.

Verbunden werden beide Häuser mit einer Fuge im mittleren Gebäudebereich, wobei das hintere Volumen leicht zum vorderen in den Garten hinaus gedreht wurde. Hierdurch wird der mittlere Gebäudebereich nicht mehr zum reinen Erschließungsbereich, sondern dient als erweiterbares Foyer.

Durch den Einsatz von großen mobilen Wand-Elementen kann das Foyer mit dem Pfarrsaal und den einzelnen Gruppenräumen oder beidem zugeschaltet werden kann. Hierdurch öffnet sich das ganze Gebäude zu alle Himmelsrichtung und wird von Licht durchflutet. Es entsteht ein großer, fließender Raum. Ein Heim für alle.

Kooperation mit Sebastian Strobl für das Bronze-Kreuz

Der Künstler Sebastian Strobl (https://sebastianstrobl.com) aus Regensburg war für den Bereich “Kunst am Bau” maßgeblich bei der Gestaltung des Kreuzes beteiligt.

Seine Gedanken zum Entwurf

Bäume schützen uns vor der Hitze der Sonne. Manche von ihnen spenden uns ihre Früchte. Ihr Holz dient uns als Baumaterial für ein schützendes Dach oder als Brennmaterial für ein wärmendes Feuer. Ein präziser und gerader Schnitt – das Fällen – steht der organisch gewachsenen Form des Baumes gegenüber und stellt eine Zäsur da. Daraus ergibt sich ein optisches Phänomen, welches als gestalterische Grundlage dient. Die Komposition aus gespaltenen Holzscheiten verschafft dem Kreuz eine figürliche Plastizität und veranschaulicht das Neben- und Miteinander von Mensch und Natur. Es ist in gegossener Bronze gefertigt. Seine Größe und Positionierung lassen die Assoziation einer Brosche zu, welche in ihrer Symbolik als Vermittler zwischen dem Raum und seinen Besuchern agiert und die Funktion der Architektur maßgeblich beschreibt.

 

Galerie

Projektzeitraum
2017 – 2022
Auftraggeber
Katholische Kirchenstiftung Bayerbach Mariä Himmelfahrt
Bruttogrundfläche
335 m²
Bruttorauminhalt
1.776 m³